Technisches Museum Eisenhammer
Die Geschichte der Erzgebirgsregion und so auch die des Ortes Dorfchemnitz ist seit jeher auch mit der Geschichte des Bergbaus verbunden.
Außer den reichen Silbererzvorkommen war die Region vor dem zweiten Berggeschrey um das Silber unter anderem auch von Eisenerzfundgruben und der zur Erzverarbeitung notwendigen Hammerwerke geprägt.
Der Betrieb eines Hamerwerks in Dorfchemnitz wird erstmals 1365 in einem Dokument erwähnt.
In einer Urkunde aus diesem Jahr erhält die Familie Hartitzsch das Recht, in Dorfchemnitz den 'Hammer' zu betreiben.
Zu jener Zeit wurde das Hammerwerk, auch Eisenhammer, zur Erzschmelze genutzt.
In der Zeit um 1492 wurde in Dorfchemnitz/Wolfsgrund Eisenerzbergbau betrieben.
In Dorfchemnitz untertage, in Wolfsgrund übertage.
Im Eisenhammer wurde in einem sogenannten Renofen damals das gewonnen Eisenerz (Blaugrauer Magneteisenstein) geschmolzen und mit den Hämmern weiterverarbeitet.
Nach dem Niedergang des Eisenerzbergbaus wurde das Hammerwerk nur noch für Gieß- und Schmiedearbeiten genutzt.
Der Eisenhammer in Dorfchemnitz stellt, als historisches Hammerwerk heute ein bedeutendes Sachzeugnis der frühen industriellen Entwicklung im Erzgebirge dar.
Heute sind in ganz Sachsen neben dem Eisenhammer Dorfchemnitz nur noch drei weitere Hammerwerke funktionsfähig erhalten.
Seit 1969 kann der Eisenhammer Dorfchemnitz als Technisches Museum besichtigt werden. Mit der vollständig funktionsfähigen Anlage, bestehend aus zwei Wasserädern, zwei Schwanzhämmern, einem Blasebalg zum Anfachen der Schmiedefeuer im Zusammenhang mit dem reichen Bestand an originalem Werkzeug können die Besucher die historischen Arbeitsweisen der damaligen Hammerschmiede erleben. Seit Juli 2018 arbeitet die Hammeranlage des Technischen Museums mit neuen Wasserrädern und einer neuen Welle.
Neben dem Hammerwerk lohnt sich auch ein Blick in die Heimatstube und die Stuhlfabrik mit originalem Maschinenbestand sowie verschiedenen Ausstellungen.
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