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Interessantes aus dem Archiv - Vor 100 Jahren - Nachrichten aus dem „Saydaer Anzeiger und Tageblatt“ Monat Juli 1925

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„Neuste“ Nachrichten aus Dorfchemnitz, Voigtsdorf, Umgebung und der Welt aus dem

Saydaer Anzeiger und Tageblatt - Juli 1925

 

2.Juli 1925 – Keine Benutzung des Milchzuges als Personenzug Auf eine Eingabe des Stadtrates Sayda und einiger an der Eisenbahnlinie Mulda-Sayda liegenden Gemeinden ist der Bescheid ergangen, daß eine Benutzung des „Milchzuges“ für Personen nicht genehmigt werden kann, weil die Fahrzeit dieses Zuges verschieden ist und somit für die Bahn und das Publikum Unannehmlichkeiten entstehen könnten.

 

3.Juli 1925 - Tschechische Manöver an der sächsischen Grenze Dem „Freiberger Anzeiger“ wird aus Reitzenhain gemeldet: Seit etwa 3 Wochen halten die tschechischen Truppen im benachbarten Grenzlande umfangreiche militärische Felddienst- und Schießübungen ab. Es wird mit Gewehren, Maschinengewehren und Minenwerfern in Kompagnieverbänden geschossen, die sich durchschnittlich alle 3 Tage ablösen. Für diese Schießübungen, die zukünftig jedes Jahr stattfinden sollen, ist gegenwärtig eine ganze Division herangezogen. Es scheint, daß die Tschechen überhaupt kein anderes Manövergelände besitzen, als die Gebiete an der sächsischen Grenze. Voriges Jahr operierte die tschechische Heldenschar ebenfalls an unserer Grenze. 

14.Juli 1925 - Die unfreundliche kalte Witterung hält immer noch an. Die Heuernte wird durch die dauernden Niederschläge unmöglich gemacht, das Wachsen der Pflanzen bleibt zurück und zur Reife des Getreides und der Gartenfrüchte fehlt die warme Sonne. Für die Sommerfrischler und Ferienbesucher wird das anhaltende naßkalte Wetter zur Qual. Die meisten flüchten nach Hause, andere melden ihr Kommen ganz ab. Es wird niemand sein, der mit diesem Wetter zufrieden ist.

 

Während die Zahl der Volksschulkinder in Sachsen 1922 rund 700.000 betrug, ging sie seit 1924 auf 540.000 und 1925 sogar auf 510.000 zurück. Wenn man auch bis 1929 auf einen Wiederanstieg auf die 540.000 hofft, so bleibt sie doch weit hinter den früheren Jahren zurück.

 

17. Juni 1925 – Gute Jagd in Sicht! In Jägerkreisen verspricht man sich für diesen Herbst eine sehr ergiebige Jagd. Hasen gibt es sehr viel, die Rebhühner haben sich gut entwickelt und auch die Rehe fanden gute Äsung, man rechnet mit gut genährten Tieren.

 

Die Kleintierzucht auf der Landwirtschaftlichen Landesausstellung in Sachsen 1925 Um der Öffentlichkeit die Zuchterfolge in der Kleintierzucht vorzustellen, ist für die Landwirtschaftliche Landesausstellung Sachsen vom 4. bis 7. September in Dresden eine besonders ausgiebige Sonderschau für die Kleintierzucht vorgesehen. Es werden etwa 100 Ziegen in für Sachsen festgelegten Zuchtzielen, weiß und rehfarben ausgestellt. Geflügel aller Gattungen bringen der Landesverband Sächsischer Geflügelzüchter, der Klub Deutscher Geflügelzüchter sowie der Verband der Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine zur Schau. Daneben wird der Landesverband der Sächsischen Kaninchenzüchter mit etwa 400 Tieren aller Rassen vertreten sein, so daß den Besuchern der Ausstellung auf dem Gebiete der Kleintierzucht ein Bild von deren gegenwärtigen Stand in allen ihren Zweigen vermittelt werden dürfte. 

 

Infolge der nicht auszurottenden Unsitte, Kirschkerne achtlos auf die Straße zu werfen und dadurch das Leben anderer Passanten zu gefährden, hat die Polizeiverwaltung die Verfügung erlassen, daß jeder, der auf frischer Tat ertappt wird, in eine sofort zu erlegende Geldstrafe von einer Mark genommen wird. Da auch Beamte in Zivil mit der Durchführung der Verfügung betraut sind, gelang es schon in zahlreichen Fällen, die Geldstrafe einzuziehen.

 

23. Juli 1925 Seit Ausgange der letzten Woche sind wir mit einem Schlage in die Hundstage gekommen. Eine Hitzewelle geht über uns hinweg, wie wir sie in solch einer Stärke in den wenigsten Sommern zu verzeichnen hatten. Der Montag war aber ohne jeden Zweifel einer der heißesten Tage, wie wir sie in unserem Klima nur selten erleben. Bis zum Mittag war die Quecksilbersäule des Thermometers bis auf 29 Grad im Schatten geklettert, und in der Sonne wurden zur gleichen Zeit Temperaturen gemessen, die über den 40 Grad lagen. Ebenso war es dienstags und mittwochs. Über dem europäischen Festland liegt ein Hochdruckgebiet, das eher vermuten läßt, daß die Erwärmung noch weiter zunimmt.

 

29. Juli 1925 – Das waffenstarrende Europa New York 27.Juli - Die Statistik des Völkerbundes, wonach Europa über sechs Millionen Soldaten verfügt, findet starkes Interesse in der amerikanischen Öffentlichkeit. Die Zahlen werden genau verglichen und in Zeitungsbesprechungen ausgewertet. Unangenehm berührt in Amerika namentlich die Tatsache, daß in Frankreich 19,3 Soldaten auf tausend Bewohner kommen. In Washingtoner Kreisen meint man, daß die Bewaffnung zwar im Augenblick eine Kriegsgefahr bedeute, für die Zukunft aber den finanziellen Ruin oder Zusammenstöße bringen müsse, wenn nicht abgerüstet werde. Allerdings sieht man in Washington keine Möglichkeit, die Abrüstung anzuregen.

 

31.Juli 1925 Dorfchemnitz, nächsten Sonntag, den 2. August veranstaltet der hiesige Schützenverein sein diesjähriges Schützenfest. Wie alljährlich hat der Verein auch dieses Jahr keine Arbeit und Ausgaben gescheut, um das diesjährige Schützenfest zu einem wirklichen Volksfest zu gestalten. Darum, Sonntag alles auf nach Dorfchemnitz.

 

Quelle: „Saydaer Anzeiger und Tageblatt“ 1925

Die Rechtschreibung ist vom Original übernommen worden

Archiv Sayda/Dorfchemnitz – Petra Berger

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